MALARIA Notfalltherapie

Gebiete mit geringem Malariaübertragungsrisiko (in der Karte unten blau)

Karte (hohe)  Auflösung

Schutzmassnahmen Malaria
bei Reisen in Gebiete mit geringem Malariarisiko

Sind Sie eine junge und gesunde Person und reisen in ein blaues Gebiet, schützen Sie sich vor Mückenstichen  ( langärmelige Kleider, Socken, geschlossene Schuhe,  Anwendung von Insektenschutzmittel für Haut und Kleider, Moskitonetz ) und verzichten auf die Mitnahme eines Malariamedikamentes. Führen Sie ein Thermometer mit. Erkranken Sie an Fieber mit >37.5 Grad C, suchen  Sie  schnellstmöglich einen Arzt / ein Spital auf für einen oder wiederholte  Bluttest(s) auf Malaria.

Sind Sie eine Person mit  gesundheitlichen Risikosituationen und reisen in Gebiete mit geringem Malariavorkommen   OHNE Arzt Erreichbarkeit innert 48 Stunden, führen Sie ein Malaria Notfallmedikament und ein Thermometer mit. Erkranken Sie an Fieber  ( > 37,5 Grad C ), nehmen Sie die nachfolgend genannten  Medikament  ein:
Atovaquone plus Spirig HC oder Atovaquone Proguanil 250/100  oder Malarone®  4 Tbl pro Tag an 3 aufeinanderfolgenden Tagen  als Einzeldosis. (Atovaquone plus, Malarone  und Atovaquone Proguanil  250/100 enthalten identische Wirkstoffe in gleicher Dosis). Suchen Sie einen Arzt auf nach Einnahme der Malariatabletten.
( Riamet® wäre ein weiteres alternatives Medikament):  Dosis: Erwachsene:  40 Tabletten verteilt auf 10 Dosen über 5 Tage 4Tbl sofort und nach 8h, 2..—5. Tag je 4 Tabletten nach dem Essen morgens und abends)

Was bezeichnet man als gesundheitliche Risikosituation?
Reisende mit chronischen Erkrankungen, Immunsuppression (nach Bestrahlung, durch gewisse Medikamente), Senioren, Kinder < 5 Jahre, Schwangere sollten sich reisemedizinisch beraten lassen. Vor allem wenn eine ärztliche Behandlung am Ferienort nicht gesichert ist  oder verzögert anlaufen würde.
Ziel der Selbstmedikation ist, einen schweren Verlauf der Malaria durch frühzeitigen Behandlungsbeginn zu verhindern.

Weitere Infos des Bundesamtes über den angepassten Einsatz der notfallmässigen Selbstbehandlung   Nov. 2019

Mögliche Medikamenten Nebenwirkungen
Atovaquon plus Spirig  Atovaquone Proguanil Mepha / Malarone®: Bauchweh, Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Husten.
Mephaquin empfehle ich nicht als Notfalltherapie wegen des Risikos neuropsychiatrischer Symptome. Das Risiko einer Kumulation im Körper ist noch grösser, wenn Mephaquin bereits als Vorbeugung eingenommen wurde.

Kontraindikationen :  Unverträglichkeiten von Medikamenten; EKG Veränderungen wie QT Verlängerungen, Schwangerschaft, Stillen

Fragen von Reisenden

1„brauch ich als gesunde Person in allen Fällen ein Notfallmedikament gegen Malaria mitzunehmen, wenn ich in blau bezeichnete Gebiete reise?“

nein!    gesunde Touristen in gutem gesundheitlichen Zustand brauchen das nicht.

2- „ich besuche in einer Reisegruppe Namibia und besuche am Schluss der Reise 2 Tage die Etosha Pfanne. Muss ich Malariatabletten mitnehmen als Selbstbehandlung bei Fieber?“
auf Grund der kurzen Reise reicht es, sich optimal vor Mücken zu schützen. Malariatabletten müssen nicht mitgeführt werden. Dies gilt für die von den meisten Touristen besuchten Etosha Pfanne. Auch wenn Sie mit dem Erreger der Malaria infiziert würden, ginge es mindestens ca. 1 Woche (bis 2 4 -6 Wo), bis Fieber ausbrechen würde. Sie wären dann ja wieder zuhause und müssten baldmöglichst den Arzt aufsuchen.
Führt die Reise in eine auf der Karte grüne Region (Rundu, Kaprivistrip, Gebiete östlich und nordöstlich der Etosha Pfanne)  brauchen Sie  vorbeugend Malariatabletten!

3- für Indonesien empfehlen Sie welche Schutzmassnahmen bzgl. Malaria?“
für die meisten Inseln inclus. Bali und Lombok reichen Mückenschutzmassnahmen. Malariatabletten zur Selbstbehandlung bei Fieber brauchen Sie nur bei Reisen weit abseits der üblichen Touristenrouten in den blau bezeichneten Inseln. Das heisst, Sie würden mehr als 2 Tage brauchen, bis Sie z. Bsp. in Flores ein Spital erreichen könnten, wenn Sie an Fieber erkrankt sind.

4-„verreise in einer Gruppe für 3 Wochen nach Costa Rica – muss ich ein Notfallmedikament mitnehmen?“

nein!  Das Malariarisiko in Costa Rica  ist gering. Achten Sie auf Mückenschutz. Dieser verringert die Uebertragung von Dengue- und Zika Fieber.

5- Fachpersonen können mittels  eines (kostenpflichtigen)  Abonnements unter healthytravel.ch  zusätzliche reisemedizinische Informationen erhalten ( wie detaillierte Karten, (inkl. Malariaempfehlungen) vertiefte länderspezifischen Informationen, Impfempfehlungen mit Expertenmeinungen, Merkblätter einschliesslich z.B. Dosierungsangaben für die medikamentöse Prophylaxe einer Malaria für Erwachsene und Kinder), Informationen für spezielle Risikoreisende und andere wichtige reisemedizinische Inhalte) . Weitere Infos: info@healthytravel.ch

6- Malariaprävention 2022:  Weltkarte  pdf  Quelle: BAG

aktualisiert 25.9.2022  Dr. G. Heeb