Bakterielle Meningitis (durch „Meningokokken“)

Was ist eine Meningitis?

Eine Entzündung der Hirnhaut und der Rückenmarkshaut. Sind die Erreger Bakterien wie „Meningokokken“, spricht man von einer Meningokokken Meningitis.

  Was für Meningokokken gibt es

 

 

 

Es gibt verschiedene Untergruppen („Serogruppen“).
In Europa sind dies die Serogruppen B (und C). In Afrika finden sich gehäuft die Serogruppen A W135 und Y.  Impfstoffe schützen  nur  gegen bestimmte Serogruppen.

Wie wird die Meningokokken Meningitis übertragen?

Die Bakterien leben im Nasen Rachen Raum und werden durch Tröpfcheninfektion – ähnlich wie beim Schnupfen- beim Husten und Niesen, Trinken aus demselben Glas,durch Küssen,Händeschütteln oderbei engen Raumverhältnissen (Reisen im Bus /Zug; Übernachtungen in Mehrbettzimmern, militärischen Unterkünften, Diskothekenbesuche) übertragen.

Wie lange ist die Inkubationszeit?

Ca. 2 bis 10 Tage vergehen von der Übertragung der Meningokokken bis zum Krankheitsausbruch. Wenn die Krankheit ausbricht, ist das eine absolute Notfallsituation, weil sehr schnell gehandelt werden muss .

Wie äussert sich die Krankheit?

Fieber, Kopfweh, reduzierter Allgemeinzustand mit schweren Krankheitssymptomen wie Erbrechen, Gliederweh, Nackenschmerzen bis Bewusstlosigkeit, Hautblutungen.
Schwere Formen mit „invasivem“  Verlauf sind in der Schweiz selten aber schwerwiegend (ca. 50 Erkrankungen jährlich)

Welche in Europa wohnenden Personen sind gefährdet?

Kann Menschen jeden Alters befallen, gehäuft Kleinkinder und Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren

Wer soll sich gegen Meningokokken Meningitis impfen lassen?

Ab  2019 wird Menveo empfohlen, (einem vierfachen “ Konjugat“ -Impfstoff). Dieser  ist gegen die Meningokokken der Gruppen A, C, W und Y wirksam.
(Die früher empfohlenen Impfstoffe wie  (Meningetec®, NeissVac A®, Menjugate®) waren nur gegen Gruppe C wirksam, Mencevax ist heute 2. Wahl als Polysaccharidimpfstoff gegen die Serogruppen ACWY).

für alle Kinder gilt die folgende Empfehlung:
Menveo ist ab 24 Monaten bis zum 5. Geburtstag empfohlen und mit 11-15 Jahren (bis zum 20. Geburtstag).

für Personen mit erhöhtem Risiko für eine invasive Erkrankung und Personen mit erhöhtem Expositionsrisikist wird die Impfung wie folgt empfohlen

Personen mit erhöhtem Risiko für eine invasive Meningokokken-Erkrankung:

Defizite der Terminalfaktoren des Komplementsystems (angeboren oder medikamentös, z. B. Eculizumab, Ravulizumab);
Defekt bei der Komplementaktivierung des alternativen Wegs;
Homozygote Protein-S- und -C-Defizite;
Funktionelle oder anatomische Asplenie;
Mangelnde Immunantwort auf Polysaccharide;
Mangel an Mannose-bindendem Lektin;
sowie
Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko
Personal von Laboratorien, das mit Meningokokken arbeitet;
Personen nach einem engen Kontakt mit einem IME-Fall der Serogruppen A, C, W oder Y und bisher nicht gegen Meningokokken geimpfte oder von einer IME (Serogruppen A, C, W, Y oder B) genesene Personen (Postexpositionsprophylaxe;
siehe auch Empfehlung  zum Vorgehen nach Kontakt mit einem Fall einer invasiven Meningokokkenerkrankung) BAG 16.5.2022;
Rekruten/Rekrutinnen (aufgrund enger räumlicher Verhältnisse);
Reisende in Endemiegebiete (Reisedauer > 1 Monat) oder
Epidemiegebiete (auch bei kurzem Aufenthalt); speziell Reisen in den sogenannten Meningitis-Belt sowie Pilgerreisen nach Saudiararbien (Hadsch).
Expositionsrisiko für Reisende betrifft vor allem Meningokokken der Serogruppen A, C, W, Y.

alternative Impfstoffe für Menveo:  Menquadfi und Nimenrix (Nimenrix ist nicht registriert, hors liste) 

Gibt es eine Behandlung, wenn die Meningitis ausgebrochen ist?

Ja, mit Antibiotika, die Prognose ist besser, je früher man mit der Therapie beginnt.

Impfstoffe:

Serogruppe A C W135 Y:   Menveo®   Menquadfi®  Nimenrix®
Serogruppe B: Bexsero® 

früher gebrauchte Impfstoffe:  gegen Serogruppe C: Meningetec®, NeissVac A®, Menjugate®
gegen Serogruppe ACWY :  Mencevax

Fragen:

Sollen  Eltern von Jugendlichen in der Oberstufe ihre „KIDS“ gegen die gefährliche Meningokokken Erkrankung impfen lassen durch die Schulärzte?
Ja, wenn auch die Krankheit selten ist, kann ein schwerer Verlauf (invasive Meningokokkenerkrankung) das Leben akut gefährden.

Sollen Eltern ihre gesunden Kleinkinder impfen lassen?
ja ab 2 Jahren

aktualisiert am 13.2.2024